In Hamburg bei der Fräulein Hauptbahnhof
Stapft die Soldatenparade famos
Und sieht dabei die heißen Tränen nicht
Die perlen vom steinigen Angesicht
Die alte Dame drüber ganz erbost
Nimmt Rache als ihren einsamen Trost
Bildschirmuhren die die Zeit sonst zeigen
Liegen plötzlich im Dunkeln und schweigen
Was sie wollte hat sie nun doch erreicht
Die Menschen stehen völlig aufgeweicht
Wie Brot in einer Suppenterrine
Ist gänzlich aufgelöst die Routine
Die Menschlein ruhen nun in ihrem Schoß
Verstummt das Gebrabbel und die Echos
Die Züge liegen brach im Morgenglanz -
Das habt ihr jetzt von eurer Ignoranz!
Frauen wollen stets begehrt sich fühlen
`s reicht nicht nur im Innren zu wühlen
Die Strafe ist daher nur allzu fair
Niemand darf gehen, alle stehen schwer
Die Beachtung ist ihr nun mehr sicher
Das macht sie jedoch nicht viel glücklicher
Unbewegt sieht sie all die Hässlichkeit
Ihr dünkt – der Einfall war wenig gescheit
Drum löscht sie fix ihre lodernde Glut
Mit der einstigen salzgen Wasserflut
Verdorrt ist dann geschwind die blanke Wut
Und die Erkenntnis reift und fordert Mut:
Man soll nur auffordern zu ertragen,
Wenn andre einem selbst nicht beklagen!
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