Es rattern Eisenräder, es heulen Schienen
Über ihnen fährt die quengelnde Menschenflut
Auf zur Arbeit! Fliegen sie gen Stock wie Bienen
Trotz dem innren Kinde, welches tobt vor Wut
Wenn niemand mehr nach links und rechte schaut
Jeder den Morgen dreimal sekündlich verdaut
Dann freuts mich umso mehr dem Treiben zu entfliehn
Um endlich in meinem Schloßgarten neu zu erblühn
Im Schoße dessen selbst die Idylle sich ein Bettchen macht
Begrüßt du mich, o süßer Duft des Jasminstrauches
Begrüßt du mich, o mächtiges Antlitz der Blutbuche
Begrüßt du mich, o liebliches Lied des Amselmännleins
Aus deiner Mitte ragt das Ziegelschloss empor
Der Serrahnärmel umschlingt dein Rosenhaupt mild
In dem schillernde Kristalle Falten legen über deine Flur
Und Karpfen schnappen und schwimmen wie wild
Im Schatten der Kastanien genieß ich die Ruhe bis ich genese
Die Bäume säuseln mir den Takt des Brahms ins Ohr
Ach mein Spender neuer Lebenskraft aus dem ich lese
Jeder Groll der sich in mir erhob sei in Frieden nun vergorn
Wenn die späten Lüfte über Giebel rauschen
Uund weiße Schiffe leise schnaufen
Dann sind alle Ohren gespitzt
Und Hände aufs eifrigst erpicht
Die Augen schweifen gierig der Turmuhr entgegen
Nun ist uns nichts mehr an Arbeit gelegen
So komm ich wieder zurück an deine Seite
Will mit dir den Alltag zu zwein begraben
Und den Feierabend führen hinaus ins Freie
Wie würgts dann in mir, wenn das Spiegelbild sich am Realen labt
Gewandelt ist dein Gesicht mit Narben und Warzen wund
Müll liegt dir zu Füßen, zerrissen ist dein Hochzeitsschleier
Nun bist du nur noch die grüne Lunge der Stadt und
Die Idylle ist ausgezogen. Fliegt dahin auf den Schwingen des Reihers
Bemerkung:
Die Anekdote handelt, wie es der Name bereits verrät, vom Bergedorfer Schlosspark. Es bringt die vielen Stunden zum Ausdruck, die ich dort bevor, während und nur selten nach der Arbeit verbrachte. Danke.
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