Wir kauen verdaute Worte
Wir düngen gesprossne Gedanken
Wir fanden die einsamste Grotte
Und heben uns zur höchsten Ranke
Nie ist alles schon gesagt
Nicht hier aber woanders
Nie wurde alles gewagt
Nicht von dir aber jemand anders.
Die Abendträne küsst auch Morgen
Wieder fromm die bunten Blättlein
Während Lippen tragen die Sorgen
Ob heißes Nass benetzt das Nächtlein
Jedes Streben mündet in Erkenntnis
Die Zeit gleicht einem Wagenrad
Sie dreht sich auch ohne dein Bekenntnis
Und rollt weiter auf dem Wiesenpfad
Dein Wesensinn ist unbedeutend
Stört`s wenns den Nächsten nicht gäb?
Er kann dich ebenso verleugnen
Drum mach den Fehler und leb
Bemerkung:
"Alles ist gesagt" stellt die prinzipelle Existenz bzw die Daseinsberechtigung in Frage. In dem Fall soll es dem Leser in einen unterbewussten Dialog verwickeln. Zentrales Thema sind Worte und Gedanken, die es alle schon gegeben hat - von Dichtern, Philiosophen, Politikern, Verwandten etc. Über alles wurde sich bereits unterhalten, daher folgt nun der Exkurs zur Zeit bevor abschließend die entscheidende Frage gestellt wird, ob es dich interessiert ob es die Person neben dir (nicht zu verwechseln mit Freunden, Lebenspartnern) gibt oder nicht? Wohlachtent, dass dieser die gleiche Frage gestellt werden kann und damit bewiesen wird, dass jeder ersetzbar ist. "Drum mach den Fehler und leb", denn was neues kannst du nicht finden.
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